Erfahrungen mit Pferde-Arthrose

Erfahrungen mit Pferde-Arthrose
Arthrose-Patientin Kim (26 Jahre – Highland Pony)

Seit Anfang 2015 bemerkte ich eine deutliche Veränderung im Verhalten meines 26-jährigen Pferdes. Es zeigte eine ungewöhnliche Ruhe, suchte mehr Nähe als üblich, wirkte bedürftig nach Zuneigung und verbrachte mehr Zeit mit Schlafen und Liegen. Auffällig war auch, dass es seine Führungsrolle innerhalb der Herde an eine enge Gefährtin abtrat, die begann, es zu beschützen. Trotz dieser Verhaltensänderungen waren keine offensichtlichen Krankheitssymptome zu erkennen. Beim Reiten verhielt es sich normal, zeigte keine Lahmheit, sein Fell glänzte gesund, die Augen waren lebhaft und klar, und sein Appetit blieb unvermindert gut.

Eine Blutuntersuchung führte auf die Spur!

Eine umfassende Untersuchung durch den Tierarzt lieferte zunächst keine Erklärung für das veränderte Verhalten. Erst eine spezifische Blutanalyse offenbarte einen Mangel an Selen und Zink. Dieses Defizit konnte erfolgreich durch die Zugabe der fehlenden Nährstoffe zum Futter behoben werden.

Doch trotz der Korrektur des Nährstoffmangels blieben die beobachteten Verhaltensänderungen meines Pferdes bestehen. Es zeigte nun zusätzlich eine gewisse Steifigkeit nach dem Aufstehen und neigte vermehrt zum Stolpern, sowohl mit als auch ohne Reiter. Angesichts dieser Entwicklung und gestützt auf eigene Nachforschungen, entschied ich mich, den Tierarzt erneut zu konsultieren und eine detaillierte Untersuchung vorzunehmen.

Die daraufhin im Stall durchgeführte Röntgenaufnahme brachte schließlich Klarheit: Mein Pferd litt an Arthrose. Die Diagnose zeigte, dass die Erkrankung in beiden Fesselgelenken weit fortgeschritten und in den Karpalgelenken im Anfangsstadium war.

Was ist Arthrose?

Arthrose ist eine degenerative Erkrankung der Gelenke, die zu Schäden am Knochen, der Gelenkkapsel und der Synovia (der Gelenkflüssigkeit, die als Schmiermittel dient) führt. Es handelt sich um einen fortschreitenden Prozess, bei dem Arthritis oft als Vorstufe angesehen wird. Eine detaillierte Erörterung zu Arthrose finden Sie hier auf Wikipedia.

Wie entsteht Arthrose bei Pferden?

Arthrose bei Pferden kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Zu den häufigsten zählen Huf-Fehlstellungen, Verletzungen infolge von Unfällen oder Tritte, langanhaltendes Übergewicht, dauerhafte oder schwerwiegende Ernährungsfehler, ein Mangel an Mineralstoffen und Überbeanspruchung. Des Weiteren können bestimmte Medikamente und Entzündungen die Entwicklung von Arthrose begünstigen. In dem von mir beschriebenen Fall scheint eine Kombination aus externen Einflüssen und einem Mangel an Mineralstoffen die Ursache zu sein.

Es ist wichtig zu wissen, dass neben den bereits genannten Symptomen auch Lahmheit, Gallen (weiche Schwellungen an den Beinen) und geschwollene Gelenke auf Arthrose bei Ihrem Pferd hinweisen können.

Was kann man tun?

Die Behandlungsmethoden hängen vom spezifischen Befund ab. In meinem speziellen Fall haben wir folgende Schritte unternommen:

Zunächst verabreichte der Tierarzt Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente als Sofortmaßnahme.

Erfahrungen mit Pferde-Arthrose
Spezial Hufbeschlag: Alu-Eisen mit Keil-Unterlage

Anschließend wurde ein orthopädischer Spezialbeschlag von meinem erfahrenen Hufschmied Andrew Ritchie angefertigt. Dieser Besuch zielte darauf ab, die Sehnen durch das Anheben des Hufs unter den Trachten mittels einer Keileinlage zu entlasten und die Zehe leicht zu kürzen, um das Abrollen zu erleichtern. Dank dieser Maßnahmen verbesserte sich das Laufverhalten meines Pferdes deutlich, und das Stolpern wurde minimiert.

Die Suche nach dem richtigen Medikament

Die Herausforderung bestand nun darin, ein wirksames Medikament gegen die Arthrose zu finden. Obwohl Arthrose nicht heilbar ist, lässt sich ihr Fortschreiten aufhalten und die Beschaffenheit von Knorpel sowie Gelenkflüssigkeit verbessern.

Die Schlüsselkomponenten für diese Behandlung sind Hyaluronsäure, Glucosamin, Chondroitinsulfat und Kollagen-Hydrolysat. Eine besondere Option bietet Hyaluronsäure, die auch direkt in das Gelenk injiziert werden kann.

Eine umfangreiche Online-Suche nach dem optimalen Produkt führte zu einer überwältigenden Anzahl von Optionen. Fragen nach dem richtigen Hersteller, der Dosierung, der Kombination der Mittel und der Dauer der Anwendung kamen auf. Um Antworten zu finden, tauchte ich in Foren ein, las Erfahrungsberichte und konsultierte schließlich meinen Tierarzt.

Der Tierarzt empfahl ein Kombipräparat, das jedoch zwei wesentliche Nachteile hatte: Es war das teuerste Produkt auf dem Markt und roch stark nach Fisch. Da mein Pferd alles ablehnt, was auch nur im Entferntesten nach Fisch riecht, war dieses Präparat keine Option.

Nach intensiver Recherche fand ich schließlich ArthriAid Omega HA Pulver, ein Medikament mit identischer Zusammensetzung wie das vom Tierarzt empfohlene, aber ohne den unangenehmen Fischgeruch. Obwohl mein Pferd es nicht bevorzugt, akzeptiert es das Medikament, wenn es unter das Mash gemischt wird.

Die Hoffnung liegt nun darauf, dass die Wirkstoffe effektiv sind und die Regeneration von Knorpel und Gelenkflüssigkeit fördern.

Am 24. Juni entschied ich mich zusätzlich für die direkte Injektion von Hyaluronsäure ins Gelenk. Obwohl mein Pferd anfänglich noch ungewöhnlich auf den Hufen lief, zeigte sich eine Verbesserung.

Am 29. Juni meldeten wir Kim für Aqua-Gymnastik an, um ihre Behandlung zu unterstützen. Einen detaillierten Bericht über Aqua-Training und seine Vorteile finden Sie in diesem Beitrag auf unserer Seite.

Kann man ein Arthrose-Pferd reiten?

Die klare Antwort lautet: Ja, das Reiten eines Pferdes mit Arthrose ist durchaus möglich und sogar förderlich, solange es sich um leichte Bewegung handelt. Kleine Ausritte im Gelände können beispielsweise sehr vorteilhaft sein. 

Während akuter Arthroseschübe ist es allerdings ratsam, sich auf Spaziergänge zu beschränken. Es ist von großer Bedeutung, dem Pferd ausreichend Bewegungsmöglichkeiten zu bieten, etwa durch Unterbringung in einer Paddockbox oder einem Offenstall und durch so viel Freilauf wie möglich.

Ihr Pferd leidet auch unter Arthrose?

Falls Ihr Pferd ebenfalls von Arthrose betroffen ist, würden wir uns sehr über einen Erfahrungsbericht oder Kommentar im dafür vorgesehenen Bereich unten auf dieser Seite freuen. Ihre Erfahrungen können anderen Pferdebesitzern wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose Erfahrungen mit Pferde-Arthrose