Warum Sattelpflege wichtig ist!

Wichtiges zur Sattelpflege

In unserem heutigen Beitrag möchten wir ein Thema ansprechen, das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, aber leider in der Reitergemeinschaft allzu oft vernachlässigt wird. Es geht um eine grundlegende Verantwortung, die mit der Anschaffung eines Reitsattels einhergeht – die Sattelpflege. 

Angesichts der Tatsache, dass für einen hochwertigen Sattel oft eine beträchtliche Summe investiert wird, ist es umso erstaunlicher, wie wenig Aufmerksamkeit diesem wichtigen Aspekt der Ausrüstungspflege manchmal zuteil wird.

Genau wie Sie eine durchgeschwitzte Schabracke waschen oder eine verschmutzte Weidedecke zur Reinigung geben, benötigt auch ein Reitsattel regelmäßige Pflege. Dies gilt umso mehr, da ein Sattel in der Regel aus empfindlichen Naturmaterialien wie Leder, Wolle und Holz besteht. 

Diese Materialien erfordern eine sorgfältige Behandlung, um ihre Qualität und Funktionalität über die Jahre hinweg zu erhalten. Während es auch Sättel aus anderen Materialien gibt, liegt unser Fokus hier auf jenen traditionellen Exemplaren. 

Deren Pflege ist zwar keine Kunst, aber eine essentielle Praxis, die leider oft zu wenig Beachtung findet. In diesem Beitrag wollen wir die Wichtigkeit der Sattelpflege hervorheben und wie Sie durch eine angemessene Pflege für die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit Ihres Sattels sorgen können.

Warum die Sattelpflege unverzichtbar ist

Ein Sattel, gefertigt aus den zuvor genannten Naturmaterialien wie Leder, Wolle und Holz, hat zwei natürliche Feinde: direkte Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit. Diese Elemente sind, in Maßen, nicht sofort schädlich – schließlich ist der Sattel ein Begleiter bei Ausritten unter freiem Himmel, wo sowohl Sonne als auch Regen Teil des Erlebnisses sind. 

Ein gelegentlicher Regenschauer mag für den Reiter unangenehm sein, doch der Sattel selbst ist für solche Bedingungen konzipiert. Die Problematik entsteht, wenn der Sattel diesen Bedingungen über längere Zeit ausgesetzt wird.

Mit „direkter Sonneneinstrahlung“ meinen wir Situationen, in denen der Sattel stundenlang der prallen Sonne ausgesetzt ist, anstatt nach Gebrauch sicher in der Sattelkammer verstaut zu werden. Gelegentliche Vorfälle dieser Art stellen kein großes Risiko dar, besonders wenn der Sattel ansonsten gut gepflegt wird. 

Unsere Sorge gilt vielmehr den langfristigen Auswirkungen auf einen Sattel, der nicht die nötige Pflege erfährt.

Langfristige Exposition gegenüber Sonnenlicht kann das Leder des Sattels austrocknen lassen, was zu Sprödigkeit und Rissen führt – ein Zustand, der nicht nur optisch unschön ist, sondern auch die Funktionalität und Sicherheit des Sattels beeinträchtigt. Kommt dann noch Feuchtigkeit ins Spiel, kann dies den Zustand des Sattels dramatisch verschlechtern.

Feuchtigkeit ist besonders heimtückisch, da sie schnell zu Schimmelbildung führen kann. Einmal vom Schimmel befallen, breitet sich dieser in den kleinsten Ritzen und Poren des Sattels aus und ist nahezu unmöglich vollständig zu entfernen. Ein derart beschädigter Sattel ist oft nicht mehr zu retten und muss entsorgt werden.

Dies verdeutlicht, warum regelmäßige Sattelpflege kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist. Die Pflege dient nicht nur der Erhaltung der Ästhetik und des Werts des Sattels, sondern auch dem Schutz vor irreparablen Schäden, die durch Vernachlässigung entstehen können. Ein gut gepflegter Sattel ist eine Investition in die Sicherheit und das Wohlbefinden von Reiter und Pferd.

Unbedingt Schimmelbildung am Sattel vermeiden

Ein Sattel, der aus den bereits erwähnten Naturmaterialien besteht, ist nicht nur empfindlich gegenüber direkter Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit, sondern auch besonders anfällig für Schimmelbefall. 

Dieses Risiko besteht nicht nur für Sättel, die der Sonne ausgesetzt waren, sondern auch für solche, die scheinbar sicher im Stall aufbewahrt werden. Denn oft mangelt es in Sattelkammern an der nötigen Sorgfalt im Umgang mit dem Equipment.

Die Gefahr eines Schimmelbefalls ist nicht zu unterschätzen, da Schimmel sich in den kleinsten Ritzen und Poren festsetzen und von dort aus verbreiten kann. Einmal etabliert, ist Schimmel extrem schwer zu entfernen und kann im schlimmsten Fall zur Entsorgung des Sattels führen. Darüber hinaus stellt Schimmel eine gesundheitliche Gefährdung für Mensch und Tier dar.

Um Ihren Sattel vor Feuchtigkeit und damit vor Schimmel zu schützen, sollten Sie folgende Punkte beachten:

Sorgen Sie für eine trockene und gut geschützte Aufbewahrung Ihres Sattels. Vermeiden Sie es, den Sattel in einem feuchten Raum oder in der Nähe von Regen ausgesetzten Bereichen zu lagern.

Lüften Sie die Sattelkammer regelmäßig, besonders in den Sommermonaten, um eine Ansammlung von Feuchtigkeit zu verhindern.

In den kälteren Monaten sollte der Raum, in dem der Sattel aufbewahrt wird, angemessen geheizt werden, um Kondensation und damit Schimmelbildung zu vermeiden.

Lagern Sie keine nassen oder feuchten Gegenstände wie Regendecken oder Abschwitzdecken in der Nähe Ihres Sattels.

Vermeiden Sie es, Futterreste oder dreckige Futterschüsseln und Eimer in der Sattelkammer zu lagern, da diese ebenfalls Schimmel anziehen können.

Achten Sie darauf, dass Ihr Sattel und die dazugehörige Schabracke trocken sind, bevor Sie sie weglegen. Ein nasser Sattel sollte niemals einfach so weggehängt werden.

Die häufigste Ursache für Schimmelbefall ist jedoch die Lagerung eines bereits von Schimmel befallenen Sattels in derselben Sattelkammer. Schimmel kann sich von einem befallenen Sattel aus leicht auf andere Gegenstände ausbreiten.

Es ist entscheidend, Schimmelbildung von Anfang an zu vermeiden und bei den ersten Anzeichen sofort zu handeln. Die Bekämpfung von Schimmel erfordert konsequente Maßnahmen und manchmal auch professionelle Hilfe. Ein gesundes und schimmelfreies Stallumfeld ist für die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten von größter Bedeutung.

Unterschätzter Feind des Leders – Pferdeschweiß

Es mag zunächst überraschend klingen, doch Pferdeschweiß zählt zu den größten Feinden eines Ledersattels. Der Grund hierfür liegt in den Mineralstoffen und Salzen, die der Schweiß des Pferdes enthält. Diese Bestandteile sind für das Leder besonders schädlich, wenn sie über einen längeren Zeitraum einwirken.

Die Salze und Mineralien im Pferdeschweiß haben die Eigenschaft, sich tief in die Poren des Leders einzuarbeiten. Dort saugen sie sich fest und initiieren eine schädliche Kettenreaktion, die das Leder nach und nach zersetzt.

Dieser Prozess ist nicht nur theoretisch vorstellbar, sondern manifestiert sich in einer buchstäblichen Zerbröselung des Leders. Die Struktur des Materials wird angegriffen, bis es seine Stabilität und Geschmeidigkeit verliert und schließlich zerfällt.

Die Auswirkungen dieses Prozesses beschränken sich nicht nur auf den Sattel selbst. Der durch den Schweiß verursachte Schmutz und die abgelösten Lederpartikel können sich auch in Schabracken einarbeiten, was diese nicht nur unansehnlich macht, sondern auch deren Lebensdauer verkürzt.

Die Schädigung des Sattels durch Pferdeschweiß ist somit ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur ärgerlich ist, sondern auch mit erheblichen Kosten für die Instandsetzung oder gar den Ersatz des Sattels verbunden sein kann.

Um diesen unerwünschten Effekten vorzubeugen, ist es entscheidend, nach jedem Gebrauch für eine gründliche Reinigung des Sattels zu sorgen. Eine regelmäßige und sorgfältige Pflege hilft, die Poren des Leders frei von schädlichen Rückständen zu halten und bewahrt so die Qualität und Langlebigkeit des Sattels.

Warum Sattelpflege wichtig ist!
„Unser“ Canaves Celebration (Baujahr 2005) und immer noch Tip-Top

Einfache und wirkungsvolle Sattelpflege –
So geht’s

Die Pflege eines Sattels mag auf den ersten Blick als eine Herausforderung erscheinen, besonders wenn man die Vielzahl der im Internet kursierenden Ratschläge betrachtet. Tatsächlich wird die Sattelpflege sogar als professionelle Dienstleistung angeboten. 

Doch wir sind überzeugt, dass die einfachsten Lösungen oft die besten sind. Wir setzen auf effektive Methoden, die wir gerne mit Ihnen teilen. Für die grundlegende Reinigung eines Sattels empfehlen wir folgendes Vorgehen:

Beginnen Sie mit einem weichen Schwamm und einer speziellen Lederreinigungsmilch. Produkte von renommierten Marken wie Busse und Effax haben sich in unserer langjährigen Praxis bewährt. 

Mit dieser Kombination lässt sich der Sattel gründlich reinigen, wobei besonders auf enge Zwischenräume geachtet werden sollte, da sich dort Schmutz und Schweiß ansammeln können.

Für Puristen oder Liebhaber traditioneller Methoden bietet sich die bewährte Sattelseife an, um Schweiß und Schmutz effektiv zu entfernen.

Es ist entscheidend, dass der Sattel nach der Reinigung sorgfältig trockengerieben wird. Zusätzlich sollte er ausreichend Zeit zum Nachrocknen haben, bevor er wieder verwendet oder eingelagert wird.

Nach der Reinigung folgt die Pflege:

Hier setzen wir auf hochwertiges Lederfett, das aus natürlichen Ölen und Bienenwachs besteht. Ein persönlicher Favorit ist der Effax Lederbalsam, der nicht nur hervorragend pflegt, sondern auch den nostalgischen Duft traditioneller Reitsportläden verströmt.

Das Lederfett wird mit einem weichen Tuch oder einem sanften Schwamm aufgetragen und gründlich in das Leder einmassiert – und schon ist die Pflege abgeschlossen.

Ein wichtiger Hinweis: Auch Sättel, die temporär nicht im Einsatz sind, bedürfen regelmäßiger Pflege, um ein Austrocknen und damit einhergehendes Spröde-werden und Rissig-werden des Leders zu verhindern. Direkte Sonneneinstrahlung kann diesen Prozess zusätzlich beschleunigen.

Diese Pflegeroutine sollte je nach Bedarf, mindestens jedoch einmal im Monat, durchgeführt werden, um die Langlebigkeit und Funktionalität Ihres Sattels zu gewährleisten. 

Eine regelmäßige Pflege ist der Schlüssel zur Erhaltung der Qualität und zur Sicherstellung, dass Ihr Sattel über Jahre hinweg ein treuer Begleiter bleibt.

Die Langlebigkeit eines gepflegten Sattels

Zugegeben, die Aussage, ein gepflegter Sattel würde „ewig“ halten, mag auf den ersten Blick als eine leichte Übertreibung erscheinen. Doch unsere Erfahrung mit dem „ersten“ Cánaves, der sich nun bereits dem 15. Jahr seiner Nutzung nähert, beweist das Gegenteil. 

Er sieht immer noch hervorragend aus und musste bislang nicht einmal repariert oder in irgendeiner Weise überarbeitet werden.

Diese Erfahrung unterstreicht, was wir alle intuitiv wissen: Sorgfältige Pflege und regelmäßige Wartung sind der Schlüssel zur Langlebigkeit und zur Bewahrung der Qualität eines Reitsattels. Ein gut gepflegter Sattel ist nicht nur eine Freude für das Auge, sondern auch eine Investition in die Zukunft – sowohl für den Reiter als auch für das Pferd.

Letztendlich ist es genau das, was wir uns alle wünschen: Ein zuverlässiges, komfortables und schönes Stück Ausrüstung, das uns über viele Jahre hinweg begleitet. 

Die regelmäßige Pflege eines Sattels mag zwar Zeit und Mühe erfordern, doch die Belohnung in Form eines „ewig“ haltenden Sattels ist diese Investition zweifellos wert.

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