Hitzschlag-Gefahr für Pferde im Sommer!

Hitzschlag-Gefahr für Pferde im Sommer!

Es ist zwar bei uns in Schleswig-Holstein noch nicht so dramatisch wie im letzten Sommer – aber was nicht ist kann ja noch werden. Gemeint sind Tagestemperaturen jenseits der 30 Grad Marke und die Gefahren, die für unsere Pferde darin lauern.

In unserem letzten Beitrag über das übermäßige Eindecken wurde schon darauf hingewiesen, dass Pferde mit kalten Temperaturen besser umgehen können als mit zu hoher Wärme. Es kann also in der kalten Jahreszeit eher mit der Decke gespart werden, aber bei Hitze sollte peinlich genau darauf geachtet werden, dass unserem Pferd nicht zu warm wird.

Wer kennt sie nicht – Die Koppel, auf der es keinen Schatten weit und breit gibt? Fehlt eine solche Rückzugsmöglichkeit und die Pferde stehen stundenlang in der prallen Sonne, so überhitzt der Pferdekörper sehr schnell und es droht das, was der Volksmund als „Hitzschlag“ bezeichnet.

Bei einem Pferd funktioniert es ähnlich wie bei einem Menschen. Auch hier wird durch die Schweißproduktion und die damit verbundene Verdunstungskälte der Wärmehaushalt des Organismus reguliert. Haben wir aber Temperaturen wie im letzten Sommer, so reicht die Kapazität des Körpers nicht mehr aus, gegen die Hitze anzukämpfen und der Kreislauf fängt an zu streiken.

Um die Wärme aus dem Körper zu bekommen, weiten sich die Blutgefäße der Haut durch die größere Durchblutung. Dieser Vorgang hat zur Folge, dass der Blutdruck absackt und andere wichtige Organe nicht mit der Sauerstoffmenge versorgt werden können, die für eine ordnungsgemäße Funktion benötigt wird.

Der Puls fängt an zu rasen und es kommt zu Schwindelgefühl. Im schlimmsten Fall droht der Zusammenbruch des „Systems“.

So erkennen Sie bei Ihrem Pferd einen (drohenden) Hitzschlag

  • Es gibt einen plötzlichen Leistungseinbruch
  • Der Gang des Pferdes reicht von schwankend bis unkoordiniert
  • Die Schweißproduktion ist sehr hoch und hört plötzlich auf
  • Die Körpertemperatur nähert sich 42 Grad
  • Das Pferd zittert, lässt den Kopf hängen, flehmt und zeigt Symptome einer Kolik

Sofortmaßnahmen bei einem Hitzschlag

  • Rufen Sie sofort den Tierarzt. Wie auch eine Kolik ist ein Hitzschlag der absolute Notfall!
  • Bringen Sie Ihr Pferd in den Schatten
  • Bieten Sie Ihrem Pferd Wasser an. Wichtig: Nicht zu kalt und ca. 2 Liter alle paar Minuten
  • Auch darf das Pferd nicht abgeduscht werden. Zur Kühlung können nasse Schwämme oder Tücher genutzt werden. Mit einem Schlauch können vorsichtig die Beine (von unten nach oben) runter gekühlt werden. Und Sie können ein kühlendes nasses Handtuch auf den Nacken des Pferdes legen.
  • Behalten Sie dabei unbedingt selber einen kühlen Kopf und vermeiden Sie weiteren Stress für Ihr Pferd!

Als verantwortungsvoller Pferdebesitzer können Sie natürlich dafür Sorge tragen, dass es gar nicht erst zu solch einer Situation kommt.

Folgende Maßnahmen helfen, damit es nicht soweit kommt

  • Auf einer Koppel sollten ausreichend Schattenplätze zur Verfügung stehen. Das kann ein großer Platz sein – besser wäre allerdings, dass es mehrere kleine Unterstellmöglichkeiten gibt. Das wäre gerade für rangniedere Pferde wichtig.
  • Im Stall wäre es wichtig, dass Ihr Pferd nicht an einem Fenster mit direkter Sonneneinstrahlung steht. Ferner muss darauf geachtet werden, dass die Frischluftzufuhr ausreichend ist.
  • Wie beim Menschen ist es wichtig, dass das Pferd ausreichend trinkt und somit den Flüssigkeitsverlust ausgleichen kann. Auch hier sollten mehrere Tränken auf der Koppel vorhanden sein, damit rangniedere Tiere eine Chance zum Trinken haben. Empfohlen werden übrigens min. 2 Tränken im Abstand von 10 Metern.
  • Schützen Sie Ihr Pferd von Fliegen, Bremsen usw.! Pferde, die schwitzen, ziehen durch ihren Schweiß weitere Insekten an. Wenn Ihr Pferd dann versucht, davor wegzulaufen, wird es unter Stress gesetzt, schwitzt noch mehr und es kommen noch mehr von den lästigen Viechern. Die Folgen sind nicht in unserem Sinn.
  • Es ist natürlich klar, dass bei hohen Tagestemperaturen ein Ritt (wenn überhaupt) nur in den frühen Morgen- oder Abendstunden in Frage kommt.
  • Anschließend wird empfohlen, dass das Pferd erst einmal ca. 15 Minuten ruht bevor es abgeduscht und gewaschen wird. Wir haben ja auch gelernt, dass man überhitzt nicht gleich in den kalten See springt, oder? 😉
  • Auch sollten die Tränken und der Gesundheitszustand des Pferdes mehrmals täglich überprüft werden. Ein unbemerkter technischer Ausfall der Tränken könnte schwerwiegende Folgen haben.
  • Wenn Ihr Pferd an den Nüstern pigmentfreie Stellen hat, so gibt es spezielle Fliegenmasken, die nicht nur die lästigen Viecher abwehren, sondern auch Nüstern und Nasenrücken vor der Sonne schützen.

Übrigens: Wenn es hart auf hart kommt, dann sind unsere Pferde ganz begeistert, dass sie tagsüber in ihrer Box und über Nacht auf der Weide verbringen können.

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