Chronischer Husten beim Pferd

Chronischer Husten beim Pferd

Husten bei Pferden kann auf akute Ursachen zurückgeführt werden, doch wenn herkömmliche Behandlungen versagen, könnte eine Allergie dahinterstecken. Diese Erfahrung machte ich mit meiner Stute im Winter 2004, als eine anfängliche Bronchitis, verursacht durch verschimmeltes Heu vom Pensionstallbesitzer, in eine allergische Reaktion überging. 

Trotz erfolgreicher Behandlung der Bronchitis mit Antibiotika blieb der Husten bestehen. Im Frühjahr 2005 wurde schließlich eine chronische, wahrscheinlich allergische Ursache diagnostiziert.

Die Reise von der Bronchitis zum chronischen Husten war langwierig. Zwischen 2005 und 2006 erzielten verschiedene Behandlungsversuche mit Kräutern und Schleimlösern nur kurzfristige Besserungen. Nach dem Absetzen der Medikamente kehrte der Husten zurück, und die Atmung meiner Stute verschlechterte sich erheblich, sodass eine Dämpfigkeit drohte.

Der Versuch, mit nassgemachtem Heu aus privatem Bestand Abhilfe zu schaffen, scheiterte, da sie es ablehnte. Die Umstellung auf Heulage hingegen war erfolgreich. Um weitere Risiken zu minimieren, ersetzte ich das Stroh in ihrer Box durch Späne und kaufte nur noch handverlesenes Stroh zum Knabbern. Trotz all dieser Maßnahmen blieb sie auf Schleimlöser, in diesem Fall Ventiplus, angewiesen.

Der Durchbruch kam mit der Erkenntnis, dass eine Allergie der Auslöser für den Husten war. Ein Allergietest im Jahr 2006 zeigte eine starke Reaktion auf Graspollen und Schimmelpilze. Eine Desensibilisierung gegen Graspollen und der Umzug in eine speziell für sie renovierte Box in einem separaten Stalltrakt, für den ich selbst aufkam, sowie die Verlagerung meines Reit-Equipments in eine private Sattelkammer, sollten die ersehnte Besserung bringen.

Diese persönliche Geschichte unterstreicht die Komplexität und Herausforderung, die mit der Diagnose und Behandlung von chronischem Husten bei Pferden verbunden sind, und betont die Bedeutung einer sorgfältigen Beobachtung und individuell angepassten Pflege.

Die Desensibilisierung gegen die Allergie war ein langwieriger, aber letztendlich erfolgreicher Prozess, der über zwei Jahre mit subkutanen Injektionen einer speziell angefertigten Lösung durchgeführt wurde. Diese Lösung, die sowohl das Allergen als auch ein Mittel gegen allergische Reaktionen enthielt, wurde schrittweise in ihrer Konzentration erhöht. 

Die Behandlung, die ich selbst durchführen konnte, erwies sich als effektiv, sodass Probleme während der Weidesaison ausblieben und die Notwendigkeit der Medikation mit Ventiplus entfiel.

Eine spezifische Desinfektion gegen Schimmelpilze gab es nicht, weshalb ich alles daransetzte, den Kontakt mit potenziellen Schimmelpilzquellen zu vermeiden. Dies war besonders in der Reithalle schwierig, wo Wasserschäden zu Schimmelbildung geführt hatten.

Im Winter 2009 verschlechterte sich der Zustand meiner Stute dramatisch, eine sofortige Behandlung mit Ventiplus brachte nur geringe Linderung. In der Pferdeklinik Bargteheide wurde eine Lungenspülung durchgeführt, gefolgt von einer Kortisonbehandlung, die eine deutliche Besserung brachte. Noch im selben Winter wechselten wir den Stall.

Bis zum Frühjahr 2010 erholte sie sich vollständig und wir konnten sogar erfolgreich an einem Distanzritt teilnehmen. Die tierärztlichen Kontrollen waren von ihrer Konstitution und ihrem Erscheinungsbild begeistert.

Anfang 2011 verschlechterten sich die Bedingungen im neuen Stall durch Überbelegung, mangelnde Stallhygiene und schlechte Belüftung dramatisch, was zu einem erneuten Gesundheitsrückfall führte. Die Suche nach einem Stall mit besseren Bedingungen und der Umzug dorthin führten schließlich zu einer deutlichen Besserung ihres Zustands.

Heute ist meine Stute ohne Medikamente gesund. Zu ihrem Wohlbefinden tragen bei: die erfolgreiche Desensibilisierung, minimale Schimmelbelastung, hochwertiges Heu oder Heulage, sauberes Stroh oder Späne, ständige Frischluftzufuhr, regelmäßige Bewegung und tierärztliche Kontrollen.

Wenn Sie ähnliche Erfahrungen mit Allergien bei Ihrem Pferd gemacht haben, freuen wir uns über Ihren Bericht im Kommentarfeld.

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