Pferde sind robuste, kraftvolle Tiere – und doch sind sie anfällig für Verletzungen und Krankheiten, die einen chirurgischen Eingriff notwendig machen. Ob plötzlich in der Notfallklinik oder geplant nach langer Diagnostik: Eine Operation bedeutet immer Stress – für das Pferd, den Besitzer und nicht zuletzt das Portemonnaie.
Wir haben die zehn häufigsten Operationen beim Pferd für Dich zusammengestellt. Neben den typischen Krankheitsbildern findest Du hier auch die durchschnittlichen Kosten, mit denen Du im Ernstfall rechnen solltest.
Bitte beachte: Die Preise sind Richtwerte. Je nach Klinik, Region, Dauer des Klinikaufenthalts und Komplikationen können sie stark abweichen. Trotzdem geben sie eine realistische Orientierung – und helfen bei der Entscheidung, ob eine OP-Versicherung für Dein Pferd sinnvoll ist.
Kosten: 5.000 – 12.000 €
Krankheitsbild: Die Kolik ist der Alptraum vieler Pferdebesitzer. Sie beschreibt keine einzelne Krankheit, sondern ein Symptomkomplex rund um Magen-Darm-Störungen. In schweren Fällen – etwa bei Darmverschlingung, -verlagerung oder -einklemmung – hilft nur noch die Operation. Die Prognose hängt stark vom Eingriffszeitpunkt und den Befunden während der OP ab.
Kolik-Operationen gehören zu den häufigsten Notfall-OPs in Pferdekliniken – und gleichzeitig zu den teuersten. Neben dem Eingriff selbst kommen mehrere Tage Intensivüberwachung, Infusionen und Nachbehandlungen hinzu.
Kosten: 1.500 – 3.000 €
Krankheitsbild: Kleine Knorpel-Knochen-Fragmente (sogenannte Chips) im Gelenk können bei jungen Pferden Lahmheiten, Entzündungen und später Arthrose auslösen. Häufig betroffen sind Sprunggelenk, Knie und Fesselgelenk.
Die Entfernung erfolgt meist arthroskopisch, also minimalinvasiv über eine Gelenkspiegelung. Wird sie frühzeitig durchgeführt, sind die Heilungschancen gut – und das Pferd bleibt langfristig belastbar.
Kosten: 800 – 2.500 €
Krankheitsbild: Während eine normale Kastration beim Hengst ein Routineeingriff ist, stellt die Entfernung nicht abgestiegener Hoden (Kryptorchismus) eine echte Operation dar. Der oder die Hoden befinden sich im Bauchraum oder Leistenkanal und müssen chirurgisch freigelegt werden.
Die OP erfordert in der Regel eine Vollnarkose. Sie ist zwar planbar, sollte aber möglichst früh erfolgen – vor allem bei Hengsten mit auffälligem Verhalten.
Kosten: 2.000 – 4.500 €
Krankheitsbild: Chronische Entzündungen der Sehnenscheiden treten häufig bei Sportpferden auf, besonders an den Vordergliedmaßen. Wenn konservative Therapien wie Ruhigstellung oder Injektionen keine Besserung bringen, hilft oft nur eine chirurgische Reinigung der Sehnenscheide.
Ziel der OP ist es, entzündetes Gewebe zu entfernen und ein Wiederanheilen zu ermöglichen. Die Prognose hängt stark vom Schweregrad und der Dauer der Erkrankung ab.
Kosten: 2.500 – 4.500 €
Krankheitsbild: Bei der sogenannten „idiopathischen linksseitigen Hemiplegie“ ist der Kehlkopfnerv gelähmt. Die betroffenen Pferde erzeugen beim Einatmen ein typisches Geräusch – das „Pfeifen“. Das Problem tritt häufig bei großrahmigen Pferden oder Vollblütern auf.
Die gängigste Methode ist die „Tie-Back-OP“ (Prothesenfixierung des Aryknorpels). Sie wird unter Vollnarkose durchgeführt und kann die Atemgeräusche sowie die Leistungsfähigkeit deutlich verbessern.
Kosten: 1.500 – 3.500 €
Krankheitsbild: Knochenzysten im Bereich des Hufgelenks oder des Strahlbeins führen oft zu chronischen Lahmheiten. Besonders tückisch: Auf Röntgenbildern sind sie nicht immer leicht zu erkennen, was die Diagnosestellung verzögern kann.
Die chirurgische Entfernung oder das Auffüllen der Zyste mit Knochenmaterial ist technisch anspruchsvoll, wird aber zunehmend häufiger durchgeführt – mit guten Erfolgen, vor allem bei jüngeren Pferden.
Kosten: 800 – 2.500 €
Krankheitsbild: Hauttumore gehören zu den häufigsten chirurgischen Indikationen beim Pferd. Sarkoide (gutartige Bindegewebstumore) und Melanome (besonders bei Schimmeln) können stören, sich entzünden oder ausbreiten.
Je nach Lage – etwa am Schlauch, Auge oder After – ist eine Entfernung sinnvoll. Dabei ist die OP meist nur ein Teil der Behandlung: Kryotherapie, Laser oder Immuntherapie können ergänzend notwendig sein.
Kosten: 2.000 – 6.000 €
Krankheitsbild: Frakturen im Bereich des Hufbeins, des Fesselbeins oder anderer Gliedmaßenknochen treten nach Unfällen oder Trittverletzungen auf. Nicht alle Brüche sind operationspflichtig – doch wenn Gelenke beteiligt sind oder eine Ruhigstellung nicht ausreicht, ist die OP unvermeidlich.
Moderne Techniken ermöglichen das Einbringen von Schrauben oder Platten. Entscheidend ist dabei die Nachsorge – Boxenruhe, regelmäßige Röntgenkontrollen und oft auch ein Spezialbeschlag.
Kosten: 300 – 1.800 €
Krankheitsbild: Zahnerkrankungen beim Pferd sind keine Seltenheit – und manchmal hilft nur das Ziehen. Besonders Backenzähne mit Entzündungen oder Zysten sowie falsch positionierte Wolfszähne verursachen Probleme.
Die Entfernung kann je nach Lage des Zahns über den Maulraum oder über die Kieferhöhle erfolgen. In vielen Fällen ist der Eingriff minimalinvasiv möglich – mit guter Prognose.
Kosten: 3.000 – 6.000 €
Krankheitsbild: Wenn der Ursprung des Fesselträgers – vor allem an der Hinterhand – dauerhaft entzündet ist, führt das zu chronischen Lahmheiten. Besonders Spring- und Dressurpferde sind betroffen.
Die OP kann entweder als Dekompression (Entlastung) oder teilweise Durchtrennung (Desmotomie) erfolgen. Beide Varianten haben sich in der Sportmedizin etabliert und können die Lebensqualität deutlich verbessern.
Niemand denkt gern an eine mögliche Operation – aber wer ein Pferd besitzt, sollte sich mit dem Thema auseinandersetzen. Viele der genannten OPs lassen sich nicht vorhersehen. Und fast alle sind mit erheblichen Kosten verbunden.
Eine gute OP-Versicherung kann hier finanzielle Sicherheit schaffen – aber nicht jede Police ist sinnvoll. Schau genau hin, was abgedeckt ist, welche Wartezeiten gelten und ob Folgebehandlungen mitversichert sind. Wenn Du möchtest, beraten wir Dich gern – unabhängig und aus eigener Erfahrung.
Denn am Ende zählt nur eines: Dass Dein Pferd gut versorgt ist – in jeder Situation.
Tipp: Du willst wissen, welche OP-Versicherungen für Pferde 2025 empfehlenswert sind? Lies dazu unseren aktuellen Vergleichsbeitrag: OP-Versicherungen für Pferde im Jahr 2025 – unser Überblick
Die in diesem Beitrag genannten Informationen basieren auf Erfahrungswerten und öffentlich zugänglichen Quellen. Sie stellen keine tierärztliche Beratung dar und ersetzen auch nicht die individuelle Beurteilung durch eine Tierklinik oder einen Facharzt. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Irrtum und Preisänderungen vorbehalten.
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